Aachener Zeitung vom 24.07.2013

Trendtier Katze: Futterbranche steckt im Wandel
Der demografische Wandel zeigt sich auch bei der Haustierwahl.
2012 setzte die Sparte 3,8 Milliarden Euro um.
VON RALF E. KRÜGER

Hannover.
Katzen sind die klaren Gewinner des demogrfischen Wandels. Sie leben oft in Singlehaushalten und profitieren von der steigenden Zahl allein-lebender Menschen, bestätigt die Futtermittelbranche. Setzte der deutsche Heimtiermarkt 1999 noch Katzenfutter für 929 Millionen Euro um, so lag der Umsatz 2012 bei satten 1,5 Milliarden Euro. „Katzen sind die idealen Haustiere fürs 21. Jahrhundert: Je mehr Single-Haus-halte es gibt umso mehr Katzen gibt es auch“, sagt Detlev Nolte von Industrieverband Heimtierbedarf. Die Branche spürt den Wandel.
Das Bremer Tradionsunternehmen Vitakraft zog gerade die Konsequen-

zen aus diesem Trend. Vitakraft war bisher vor allem als Futter-hersteller für Nager, Vögel, Fische und Reptilien bekannt – ein Geschäft, das seit Jahren lahmt. Die Bremer gehen daher mit der Deuerer GmbH aus Baden-Würtemberg zu-sammen. Der Spezialist für Katzen- und Hundenahrung wird nach der Kartellamts-Genehmigung Mehrheits-gesellschafter. Beide Unternehmen erzielen einen annähernd gleichen Jahresumsatz zwischen 230 und 250 Millionen Euro.
Ziervögel scheinen an Attrktivität verloren zu haben. Der Umsatz mit Futter für Kanarienvögel, Wellen-sittiche und andere gefiederten Hautiere sank von 118 Millionen Euro im Jahr 1999 auf gerade 47 Millionen Euro im vergangenen Jahr.

Auch Meerschwein oder Rennmaus kämpfen gegen die Verbannung aus dem Jugendzimmer. „Kleintiere sind für Familien mit Kindern – wenn sich die Familienstrukturen ändern, sind auch sie betroffen“, sagt Nolte.
Laut des Zentralverbands Zoologi-scher Fachbetriebe bevökern 12,3 Millionen Katzen rund 16,5 Prozent aller deutschen Haushalte – Hunde kommen mit 7,4 Millionen auf 13,4 Prozent der Haushalte. Verdrängt die Katze also den Hund? Die Branche ist sich bereits einig:Hunde bleiben in der Beliebtheitsskala weiter eine Konstante. Allerdings gebe es den Trend hin zum „Stadt- oder reisetauglichen Hund“ im klein- oder mittelgroßen Format - XXL-Größe gilt als Auslaufmodell. Entsprechend ändern sich die Futtermengen.


„Viele Katzenhalter sehen eine Parallele zwischen sich und ihrer Katze“

AUS EINER STUDIE DES KÖLNER RHEINGOLD-INSTITUT


Marktführer für Tiernahrung in Deutschland ist Mars Petcare, unter anderem mit Pedigree, Whiskas, Cesar und Royal Canin. Auch er ist im Volumenmarkt Hunde- und Katzenfutter präsent – dort gibt es Profite in einer Branche, die im Vorjahr 3,8 Milliarden Euro um-setzte.
Das Rheingold-Institut für quali-tative Markt- und Medienanalysen in Köln hat der Katze schon vor einiger Zeit attestiert, das ideale Haustier der Zukunft zu sein. Seit mehr als zehn Jahren erforscht es das Thema Katzenhaltung. Sein Geschäftsfürer, der Psychologe Jens Lönneker, macht ein Spiegelbild der Gesellschaft aus: „In einer stark individualisierten Welt will man sich nicht binden, hat aber zugleich das Bedürfnis nach Zuneigung und Zärtlichkeit.“
Das Institut kommt in einer Studie zu dem Schluss: „Viele Katzenhalter sehen eine Parallele zwischen sich und ihrer Katze.“ Pflegeleicht, unabhängig, keine Gassi-Gänge – die Schmusekater werden für ihre Zuneigung dankbar mit allerlei Leckereien verwöhnt. Das wiederum freut natürlich die Futtermittel-hersteller.
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Eine Anmerkung zu diesem Thema von Christel Weische:

Zitat aus der Aachener Zeitung vom 24.07.2013 mit dem Thema:
„Trendtier Katze: Futterbranche steckt im Wandel“

„Setzte der deutsche Heimtiermarkt 1999 noch Katzenfutter für 929 Million Euro um, so lag der Umsatz 2012 bei satten 1,5 Milliarden Euro.&Ldquo; (Zitat: AZ, Ralf Krüger) „Katzen sind die idealen Haustiere fürs 21. Jahrhundert: Je mehr Single-Haushalte es gibt, umso mehr Katzen gibt es auch„, sagt Detlev Nolte vom Industrieverband Heimtierbedarf. Die Branche spürt den Wandel. (Ende des Zitats)

Christel Weische:
„ ... Die Branche sprürt den Wandel“ – die Katzen leider auch. Die Zeit ist zu einem Kostenfaktor geworden – auch, und besonders für Haustiere. Die Haltung einer Katze als Haustier verlangt Zeit von uns: Zeit, die wir ausschließlich ihr widmen müssen!
Wer ganztags beschäftigt ist und seine Katze 7 bis 8 Stunden allein in der Wohnung eingesperrt hält, weiß nicht, was er ihr damit antut. Die Katze ist eine geborene Jägerin und braucht Aktivitäten. Sie regiert auf die kleinsten Bewegungen – und in einer leeren Wohnung bewegt sich nichts!
Katzen, die sich dagegen auflehnen und protestieren, indem sie dann unsauber werden oder Tapeten und Möbel zerfetzen, werden oft abgegeben oder ausgesetzt.
Katzen, die resignieren und den ganzen Tag schlafen, um somit der tödlichen Langeweile in ihrer Einzelhaft zu entgehen, müssen den bitteren Weg ihres eintönigen und traurigen Katzendaseins meistens bis zum Ende ertragen.
Sie können von einem artgerechten Katzenleben nur träumen.

Menschen, die sich eine Katze anschaffen möchten um Abends nicht alleine seien zu wollen, sollten sich dies reiflich überlegen ob sie das den Katzen antun möchten.

Im Tierheim Aachen gibt es ein sehr informativ geschriebenes Buch zum Thema Katzenhaltung: „Alles für die Katzen“, von Christel Weische.


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