Aachener Nachrichten vom 08.01.2014

Die Kohlmeise landet 2014 in der Region vor dem Spatz
Vorläufige Bilanz der Nabu-Aktion.
Sorge bereiten Grünfink und Amsel.
VON UDO KALS

Aachen.
Zwar durften die sieben Kohlmeisen, die vergangenen Freitag durch unsere Zeitung flatterten – und von fast allen der 534 Leser, die sich an unserem Gewinnspiel beteiligt haben, richtig notiert wurden (siehe Info-Kasten) –, von den Vogelfreunden in den Gärten der Aachener Region nicht mitgezählt werden. Doch auch so hat es für den kleinen gefiederten Freund nach einer vorläufigen Bilanz für Platz 1 gereicht: Bei der Zählaktion „Stunde der Winter-vögel“ des Naturschutzbundes (Nabu) landete die Kohlmeise in Stadt und Altkreis Aachen sowie in den Kreisen Düren und Heinsberg auf der Spitzen-position – und verdrängte den Spatz (Haussperling). Anders übrigens als bei den bislang vorliegenden Zwischen-ergebnissen der bundesweiten Zäh-lung, bei der der Spatz den Schnabel vor der Kohlmeise hat. In der Region legten sich zwischen dem 3. und 6. Januar einige Hundert Vogelfreunde auf die Lauer, um Amsel, Fink und Meise zu zählen. Bis zum 14. Januar können sie ihre Ergebnisse beim Nabu nachträglich noch melden.

Dabei spiegeln die regionalen Zahlen die Erkenntnisse der Vogelzähler in NRW und ganz Deutschland wider: Es wurden weitaus weniger Gartenvögel als im Vorjahr gezählt. Zwar haben nach Angaben vom gestrigen Nach-mittag insgesamt mehr als 45.000 Teilnehmer in 32.000 Gärten und Parks mehr als 1,2 Million Vögel gemeldet. Doch im Durchschnitt waren das nur 37,5 Vögel pro Beobachtungs-stelle und damit den Veranstaltern zufolge acht Prozent weniger als 2013. Bei fast allen Arten seien die Rück-gänge mit den warmen Temperaturen zu erklären, sagt Birgit Königs, Nabu-Sprecherin in NRW. Bei diesem Wetter fänden die Vögel auch noch in der offenen Landschaft und in Wäldern genügend Nahrung und müssten daher nicht in besiedelten Räumen nach Futter in Vogelhäuschen suchen.

Bei anderen Vogelarten machen sich die Experten jedoch Sorgen. So sei der Rückgang bei den Grünfinken mit etwa 30 Prozent sehr deutlich, sagt die Nabu-Sprecherin. Der Grund: 2013 grassierte das sogenannte Grünfinken-sterben, hervorgerufen durch einzellige Parasiten. Auch der Amsel gehe es nicht gut, sagt Königs und führt aus: „Die aktuellen Zahlen zeigen, dass sich der Bestand an Amseln nach großen Einbrüchen vor zwei Jahren nur auf einem niedrigen Stand stabilisiert.“

Aktuelle Zahlen im Netz: www.nabu.de

Heinz Jordans gewinnt eine Ballon-fahrt
Ob per Postkarte oder E-Mail: 534 Leser haben sich an unserem Gewinnspiel beteiligt und die Kohlmeisen gezählt, die am vergangenen Freitag auf verschiedenen Seiten durch unsere Zeitung geflattert sind. Heinz Jordans aus Inden hat nicht nur richtig gezählt, sondern auch den Preis gewonnen. Er hat eine Fahrt für zwei Personen im Heißluftballon gewonnen und kann die Region aus der Vogelperspektive erkunden. Herzlichen Glückwunsch.


Aktuelle Ergebnisse:   

Bis zum 14. Januar werden im Rahmen   
der Zählaktion noch Ergebnisse ange-   
nommen. Insgesamt umfasst die lan-   
desweite Liste 121 Vögel – ange-   
fangen von der Kohlmeise über   
Grünspecht und Schwarkehl-   
chen bis zum Schlusslicht   
Feldlerche. Derzeit liegt   
in der Aacherner Region   
die Kohlmeise auf der    
Grundlage der Zahlen   
vom späten Diens-   
tagnachmittag   
knapp vor dem   
Spatz und der   
Blaumeise.   





















Auf Platz 1: Die Kohlmeise mit 3101 Exemplaren

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Auf Platz2: Der Spatz mit 3059 Exemplaren

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Auf Platz 3: Die Blaumeise mit 2417 Exemplaren
Fotos: stock/Blickwinkel (3)



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