Super Mittwoch vom 18.06.2014

Jungvögel nicht mitnehmen
NABU: Ihre „Standortlaute“ sind keine Hilferufe
In Österreich betreibt sie einen Gnadenhof
AACHEN. Der Naturschutzbund Aachen (NABU Aachen) appeliert an die Bevölkerung, vermeintlich hilflose Vogelkinder in der freien Natur zu belassen und nicht mitzunehmen. „Für die kleinen Vögel ist es in der Regel am besten, an Ort und Stelle zu bleiben“, erklärt Herbert Fleu, Vogelexperte beim NABU Aachen. „Auch wenn es gut gemeint ist – oft tut man ihnen keinen Gefallen, wenn man sie mitnimmt. Denn meist handelt es sich um verlassene, verletzte oder geschwächte Tiere, sondern um gesunde Jungvögel, die nach wie vor von den Eltern versorgt werden.“
Viele Vogelarten verlassen ihr Nest bereits bevor sie fliegen können.
Dazu zählen nicht nur typische Nestflüchter wie Enten, Fasane oder Kiebitze, sondern auch einige Singvogelarten, Greifvögel und Eulen. Im Siedlungsbereich finden sich am häufigsten die bräunlich gefleckten Jungamseln, die etwa eine Woche vor den Flüggewerden der Enge des Nestes entfiehen. Damit sie nicht verloren gehen, geben die Jungvögel fast unablässig sogenannte „Stand-ortlaute“ von sich. Dieses Piepsen wird von Passanten oft fälschlicher-weise als Hilferuf interprtiert. „Wer den Vögeln wirklich helfen möchte, sollte besser ihre Lebensräume schützen“, fordert Fleu. „Dazu kann jeder etwas beitragen, etwa den Garten naturnah gestalten, Hecken und heimische Sträucher anpflanzen und beim Einkaufen die ökologische –
SuperMittwoch-2014-06-18.jpg und auch vogelfreundliche – Landwirt-schaft unterstützen.“

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