Kleine Tiere mit großen Ansprüchen
Die Hauskaninchen stammen alle von den Wildkaninchen ab.
Trotz langer Zuchttradition (Anfänge der
Rassenzüchtungen im 16. Jahrhundert) hat das Hauskaninchen das
Verhaltensmuster seiner wilden Vorfahren noch weitesgehend bewahrt und ist
keineswegs an ein Leben in Kästen oder Käfigen angepasst.
Kaninchen sind soziale Tiere. Sie sind bewegungsaktiv und leben gerne in
Gruppen.
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Käfig- und Kastenhaltung
von Kaninchen ist nach wissenschaftlichen Untersuchungen eine
Tierquälerei, weil die Tiere
praktisch immer sitzen müssen und sich nie artgerecht bewegen können.
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Kaninchen sollen in geräumigen Gruppenställen gehalten werden, die
reichhaltig „möbliert“ sind, d.h., sie sollten mit Röhren,
erhöhten Flächen, Nestboxen, Versteckmöglichkeiten und
Stroheinstreu ausgestattet sein. Noch besser ist ein Freigehege, wo die Tiere graben, herumhoppeln, rennen,
spielen und Luftsprünge machen können.
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„Handelsübliche Käfige sind viel zu klein,
nicht artgerecht und werden teilweise mit gesundheitsschädigendem Zubehör
angeboten“, warnt die Heimtierexpertin.
Grundanforderungen für eine tiergerechte Haltung sind gemäss
Bvet (Bundesamt für Veterinärwesen):
Das Bundesamt für Veterinärwesen versteht sich als Fachstelle
für Gesundheit von Tier und Mensch sowie für das Wohl der Tiere in menschlicher
Obhut.
- ausreichende Flächen, die die arttypischen Streckbewegungen und
Fortbewegungs–weisen – wie z.B. Hoppeln, Rennen und
Sprünge – zulassen
- ausreichende Raumhöhen, die „Männchenmachen“ und
Sprünge ermöglichen
- Artgenossen, die das Leben in Gruppen oder Paaren erlauben
- Strukturierung des Raumes in Funktionsbereiche (Ruhe-, Fress- und
Rückzugs-bereich) für bestimmte Verhaltensweisen, damit
beispielsweise ruhende Tiere sich vor ihren Jungen zurückziehen
können
- abwechslungsreiche Nahrung und Beschäftigungsobjekte, die
insbesondere auch zum Nagen geeignet sind
- Für den Fall der Zucht ausreichend Platz für ein Nest, daß
das Nestbauverhalten der Muttertiere – Eintragen von Nestmaterial,
Auspolstern des Nestes mit Haaren, Verschließen des Nestes und das
ungestörte tägliche Säugen zulässt.
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Kaninchen als Haustier für Kinder
Kaninchen sehen so puschelig, süß und gutmütig aus,
sind aber keine Schmusetiere. Sie eignen sich nur bedingt als Haustier für Kinder.
Kaninchen sind dämmerungsaktive Fluchttiere und daher sehr Lärm- und
Stressempfindlich.
Was viele Eltern oder künftige Tierbesitzer nicht beachten:
"Kaninchen brauchen als soziale Tiere unbedingt Kontakt mit Artgenossen".
Daher sollten Kaninchen nie als Einzeltiere angeschafft werden. Wer sich für ein
Männchen und Weibchen entscheidet, muss das Männchen kastrieren lassen.
Auch zwei gleich geschlechtliche Tiere sollten unfruchtbar gemacht werden.
„Sonst kommt es zu teils heftigen Rammeleien um die Rangordnung“.
Geschwisterkinder oder Tiere, die von klein auf zusammen leben, bilden meist
harmonische Paare.
Kaninchen brauchen ausreichend Platz und Beschäftigung,
um nicht zu verkümmern. Die Tiere müssen sich artgerecht bewegen können
– in einem abwechslungsreich gestalteten Lebensraum –
Es ist sicher sinnvoll, ein Kind mit einem oder mehreren Haustieren aufwachsen
zu lassen und ihm schon in jungen Jahren Verantwortung beizubringen. Es ist sinnvoll,
wenn es früh lernt, dass ein Tier nicht dazu da ist, als „Schmusetier“
missbraucht zu werden.
Wenn es lernt, daß Tiere Mitgeschöpfe sind, die ein Recht haben auf ein
lebenswertes Leben, und die Bedürfnisse haben, die unbedingt erfüllt werden
müssen. Es ist sinnvoll, wenn ein Kind frühzeitig lernt, daß man sich um ein
Tier kümmern- und jeden Tag Zeit dafür aufbringen muß.
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Tiergerechte Kaninchenhaltung auf einem Bauernhof.
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Noch eine Möglichkeit, die nicht viel kostet
Ein Haufen von Zweigen, Ästen, Stroh und
Laub unter einer wasserdichten Abdeckung – fertig ist der Kaninchenbau.
Die Tier leben sehr gerne in solchen Nesthaufen, bauen darin ihre Nester und
Gänge. Wichtig ist ein trockener wassergeschützter Ort wo die
Tiere sich verkriechen können.
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Der Aachener Tierschutzverein
zeigt in seinem Tierheim artgerechte Haltung von
Kaninchen und Meerschweinchen
Kleintierhaus 1
Kleintierhaus 2
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Menschliches Verhalten hat Auswirkungen auf die Lebensbedingungen von Menschen,
Tieren, Pflanzen und auf natürliche Lebensräume. Aus diesem Grund sollten Kinder und
junge Menschen früh lernen, Zusammenhänge zu erkennen, und verantwortlich / nachhaltig
zu handeln. Nicht nur um der Tiere, sondern auch um der Menschen willen, ist es notwendig, die
Mensch-Tier-Beziehung auf der Grundlage von Werten wie Humanität und Achtung neu zu gestalten.
Denn gerade in der Mensch-Tier-Beziehung entwickeln sich bei Kindern und Jugendlichen Grundmuster,
die auf die mitmenschlichen Beziehungen übertragen werden. Werden hier Stärke,
Gedankenlosigkeit und Rücksichtslosigkeit gegenüber Schwächeren ausgelebt, so ist
zu befürchten, dass diese als erfolgreich erlebten Verhaltensweisen später generell in
der Gesellschaft angewandt werden. Dies zu verhindern, erfordert die Abkehr von einem würdelosen,
allein auf den Nutzen des Menschen ausgerichteten Umgang mit den Tieren, hin zu einem fürsorglichen,
würde- und respektvollen Verhalten gegenüber dem Mitlebewesen Tier. Der achtungsvolle Umgang
der nachfolgenden Generation miteinander und mit der Mitwelt ist eine wichtige Voraussetzung zur
zukunftsfähigen Entwicklung unserer Gesellschaft und dieser Erde.
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