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Eingesetzte Drahtspitzen
als Schutz vor Tauben?
Nein!

Drahtspitzen, wie sie in Deutschland üblich sind, sind Tierquälerei sie verletzen die Füsse der Tauben – die in der Folge der Verletzung oft qualvoll sterben, das Problem ist auch anders zu lösen! Taubenhäuser sind billiger als die x Kilometer Drahtspitzen an allen Fassaden, Dächern, Fenstern, Werbung usw. vom Aussehen mal ganz abgesehen.

Bereits im März 2001 war von einer zunehmenden Taubenplage in Mannheim die Rede. Im Juni 2001 war dann schliesslich Presseberichten zu entnehmen, dass in Mannheim ca. 10.000 verwilderte Haustauben leben, von denen die Hälfte – also 5.000 getötet werden sollten. – Daraufhin wurden Angebote an die Stadt gemacht, um tierschutzgerechte und wirksame Lösungen zu praktizieren. Der Stadt Mannheim liegen die entsprechenden Konzepte sowie Beispiele aus anderen Städten vor. Zuletzt fand am 10.08.01 eine Radiosendung vom SWR in Mannheim statt, bei der der Stadt 12.000 DM Spende für die Errichtung von Taubenschlägen geboten wurde, aber die Stadt blieb hart:

„Um den Bestand kurzfristig zu vermindern, sollen Tauben zunächst von einer Fachfirma in Fallen gefangen und abschliessend durch Genickbruch getötet werden. Mittelfristig soll eine konstant niedrige Taubenpopulation dadurch erreicht werden, dass das Futter und die Nist– und Schlafplätze verringert werden. Das bestehende Fütterungsverbot soll vom kommunalen Ordnungsdienst überwacht werden. Nist– und Schlafplätze sollen durch Abdichtung oder andere Vergrämungen von Tauben frei gehalten werden“.

Dies sind erfahrungsgemäß überholte und tierquälerische Methoden, die sich zudem auf Dauerais völlig unwirksam erwiesen haben, denn Tötungen verringern die Population nur vorübergehend. Diese Massnahmen bedeuten einen immer wiederkehrenden Kreislauf des Tötens und es lässt sich heute beweisen, dass dies keine Lösung war.
Abgesehen davon werden bei der Tötung der Elterntiere die Jungtiere als Folge qualvoll verhungern und erst damit kommt es zu einer konkreten Gesundheitsgefährdung des Menschen. Die Jungtauben, deren Eltern getötet wurden, werden allerorts in Nischen, Innenhöfen oder auch Regenrinnen als verwesende Kadaver zum Problem. Zudem werden Parasiten, wie beispielsweise Taubenzecken, Speckkäfer oder die Rote Vogelmilbe, nach dem Verlust ihres Wirtes abwandern, in menschliche Wohnungen eindringen – und so erst zu einer Gefahr für den Menschen werden.
Geht man davon aus. Dass Tauben vernachlässigte Haustiere sind, was von offiziellen Stellen bestätigt wird, und diese Tiere auf die Betreuung durch den Menschen angewiesen sind, so Führen restriktive Fütterungsverbote zum Aushungern der Tiere und häufig auch zur Hetzjagd auf den Menschen. – Unsachgemäss Vergrämungsmaßnahmen an Gebäuden sind ein weiteres Problem, da sie oft zu Verletzungen bei den Tieren führen und letztlich die Taubenpopulation nur verlagern Tötungen der Stadttauben werden von den Ministern als ungeeignetes und unverhältnismässige Mittel abgelehnt.
NRW stellte 08.12.1997 fest, dass die Tötungen gegen das Tierschutzgesetz verstossen. Tauben sind keine Schädlinge nach dem Bundesseuchengesetz. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz bestätigt zuletzt 2001 die bereits 1989 und 1998 getroffene Aussage, dass eine gesundheitliche Gefährdung durch Tauben nicht grösser ist als die durch Zier– und Wildvögel sowie durch Nutz– und Liebhabertiere.
Nach fast 6–jähriger Praxis wird die Errichtung von Taubenschlägen als einzig sinnvoller Weg gesehen. Dieses Konzept ist inzwischen ein bewährtes Modell für eine wirksame, nachhaltige und tierschutzgerechte Bestandskontrolle der Stadttaubenpopulation. Es berücksichtigt die berechtigten Anliegen betroffener Bürger, der zum Handeln gezwungenen Behörden und die artgerechten Lebensbedürfnisse der Tauben. Wichtig für den Erfolg der Taubenschläge ist allerdings die richtige Standortwahl und eine kompetente Betreuung, da die Schläge sonst von den Tieren nicht angenommen werden. Mittlerweile wird das Konzept in 14 deutschen Städten umgesetzt. Die Einführung in mindestens 3 weiteren Städten ist in der Planung. Unzählige Anfragen aus ganz Deutschland und den Niederlanden zeigen, dass dieses Modell richtungweisend ist.
Der Erfolg der Taubenschläge lässt sich an der Verhinderung der Vermehrung und der Reduzierung der Kotbelastung an Gebäuden messen. Aus einem Taubenschlag konnten im Jahr 200 Eier ausgetauscht werden. Eine Form der Geburtenkontrolle, die sowohl im Sinne des Tierschutzes als auch im Sinne der Bevölkerung ist. Die Entsorgung des Taubenkotes in den Schlägen bedeutet eine erhebliche Reduzierung der Verschmutzung an Fassaden. Dies wird von den Hausbesitzern bestätigt. Im Vergleich ist es zu einer deutlichen Verbesserung in den Wohngebieten gekommen. Pro Schlag kommt es zu einer Kotentsorgung von ca. 10 kg pro Monat.

Bereits in zwei Bundesländern haben Minister sich mit dieser Thematik, von der nahezu alle Kommunen betroffen sind, auseinandergesetzt und eine Empfehlung zur tierschutzgerechten Lösung durch Taubenschläge herausgegeben. Das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein–Westfalen hat im Juni 2001 eine entsprechende Informationsbroschüre veröffentlicht. Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat 1998 eine sogenannte „Loseblattsanmlung“ veröffentlicht.
Da die Stadt Mannheim trotz tierschutzgerechter Möglichkeiten von den Tötungen nicht abzubringen ist, haben der BUNDESVERBAND TIERSCHUTZ e.V., der Bundesverband der Tierversuchsgegner– Menschen für Tierrechte sowie weitere Tierschutzorganisationen Strafanzeige gegen die Stadt Mannheim gestellt. Ungeachtet dessen finden jedoch seit ca. 3 Wochen die Tötungen mittels Fallen und anschliessendem Genickbruch statt. – Die Stadt Mannheim geht zudem sehr offensiv mit den Tötungen um. So hatte sie auch zu einer Pressekonferenz eingeladen, um die Tötungsfallen vorzustellen. Ein Beitrag in Spiegel TV über das Töten der Tauben löste empörte Proteste aus.

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